22. Oktober 2015

22. Oktober
Die anderen …
Das Zusammenleben mit anderen kann zur Qual werden. Die lästigen Angewohnheiten unserer Mitmenschen, vor allem derjenigen, mit denen wir eng zusammen leben, können uns dermaßen auf die Nerven fallen, dass wir anfangen, sie zu hassen. Wir können mit den Fehlern und Unzulänglichkeiten der anderen nichts anfangen. Permanent nagt es an uns, dass sie doch eigentlich nicht sein dürften, weil sie uns hindern, das Leben zu führen, das wir uns erträumen: ein freies Leben ohne Frustration und Schmerz nach unserem Gutdünken und wie es uns passt.
Aber Jahr um Jahr vergeht und es wird nichts daraus. Immer wieder hatten wir gehofft, sie würden sich endlich ändern. Dabei vergessen wir, dass wir uns eigentlich auch ändern müssen, denn auch wir fallen den anderen auf die Nerven.
In seiner Enzyklika Spes salvi gibt Papst Benedikt XVI. eine weitere Antwort: „Zu einer heute vielleicht weniger praktizierten , aber vor nicht allzu langer Zeit noch sehr verbreiteten Weise der Frömmigkeit gehörte der Gedanke, man könne die kleinen Mühen des Alltags, die uns immer wieder einmal wie mehr oder weniger empfindliche Nadelstiche treffen »aufopfern« und ihnen dadurch Sinn verleihen. … Diese Menschen waren überzeugt, dass sie ihre kleinen Mühen in das große Mitleiden Christi hineinlegen konnten, sodass sie irgendwie zu dem Schatz des Mitleids gehörten, dessen die Menschheit bedarf. So könnten auch die kleinen Verdrießlichkeiten des Alltags Sinn gewinnen und zum Haushalt des Guten, der Liebe in der Menschheit beitragen.“

Über joachimheisel

Joachim Heisel, Dr.med. Ich stamme aus Trier, studierte Medizin, Psychologie, Philosophie und Theologie in Bonn, Köln und München. Ich lebe seit 1978 in München und bin dort als Internist und Psychotherapeut in eigener Praxis tätig. Vor einigen Jahren gründete ich den Arbeitskreis "Psyche und Gesellschaft" und halte neben meiner beruflichen Tätigkeit Vorträge und Seminare zu Fragen der persönlichen Lebensbewältigung und zu gesellschaftlich relevanten Themen aus christlich-anthropologischer Sicht. 2010 erschien mein Buch "Hoffnung im Alltag", Editon die Nische ISBN 978-3-9812932-2-7 (www.edition-die-nische.de).
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